Um- und Irrwege

20.11.2019 – 24.11.2019

Eigentlich wollten wir nur kurz Gas auffüllen und dann über den Paso de Agua Negro nach Chile fahren…

Wir wurden zwar relativ schnell fündig, aber wegen eines Feiertages waren zwei der infrage kommmenden Geschäfte geschlossen. Also ein erster Umweg über La Rioja und wieder zurück in Richtung Pass. Unterwegs gibt es noch ein fürchterliches Gewitter und der Regen überflutet in atemberaubender Geschwindigkeit die Straße. All diesen Widrigkeiten geschuldet übernachten wir weit vor dem anvisierten Ziel auf dem Parkplatz des PN Ischigualasto – nicht der schlechteste Ort, es ist ruhig und wir haben eine schöne Aussicht auf die Berge.

Am nächsten Morgen fahren wir voller Zuversicht weiter und müssen am Grenzposten erfahren, dass der Pass noch geschlossen ist. Frustriert müssen wir umdrehen und den nächsten Pass nehmen – ein Umweg von mehreren hundert Kilometern! Der Weg dahin ist mittelprächtig, erst als wir die Ruta 40 verlassen und ins Gebirge zum Paso de Pircas Negras fahren wird es wieder richtig schön! Es geht zunächst auf einer schmalen Piste durch enge Schluchten, später wird die Straße besser und gut befahrbar. Wir übernachten an einer der zahlreichen im Gebirge gelegenen Schutzhütten.

Am nächsten Morgen passieren wir die Grenze und müssen diesmal sogar das vorsorglich eingefrorene, gekochte Gemüse abgeben – das Fleisch dürfen wir behalten – immer wieder neue Variationen desselben Themas…

Aber die Weiterfahrt lässt uns alle Unbill schnell vergessen und wir genießen die wie immer traumhafte Landschaft mit ebenfalls immer wieder neuen Variationen zum Thema Berge, Vulkane, Wüste und Lagunen…

Da wir nun kaum noch etwas im Kühlschrank haben, fahren wir zum Einkaufen zunächst nach Copiapó. Leider sind abends um 18:00 alle Geschäfte geschlossen, was sehr merkwürdig ist – ein weiterer frustrierender Umweg! Also weiter in Richtung Süden und Spaghetti mit Butter und einer letzten halben Zwiebel, welche die Grenzbeamten nicht entsorgt haben, ist doch sehr lecker! Das Frühstück ebenso.

In Vallenar haben alle Läden geöffnet und wir bunkern gefühlt Vorräte für die nächsten vier Wochen. Auch hier ist die nahende Weihnachtszeit zu merken, die Läden sind voll mit Dekoartikeln und speziellen Angeboten. Es ist schon ein wenig merkwürdig: bei 30 Grad wollen sich noch nicht so recht weihnachtliche Gefühle einstellen.Weiter geht’s entlang des Pazifiks und wir machen einen kleinen Abstecher zum Observatorium La Silla. Aber auch hier haben wir Pech, es ist leider zurzeit für Besucher geschlossen.

Am nächsten Tag ist es nicht mehr weit bis Vicuña, wo wir eigentlich schon vor 3 Tagen sein wollten. Nur noch ein kurzer Zwischenstopp in La Serena, um Geld und eine Sim-Card zu holen. Wifi ist bislang in Chile nicht so weit verbreitet wie in Argentinien. Leider dauert das Einrichten der Karte ewig und wie die sehr geduldigen Verkäufer*innen herausfinden, ist Walters Telefon die Ursache des Übels – warum auch immer. Mit meinem geht es am Ende problemlos.

Endlich in Vicuña angekommen, finden wir einen schönen Campingplatz mit Swimmingpool. Abends machen wir noch einen kleinen Rundgang im Ort. Das Museum Gabriela Mistral (Nobelpreisträgerin für Literatur) ist leider auch geschlossen, die Serie der Irrwege setzt sich fort…Der Ort ist wirklich hübsch und wir beschließen den Tag in einem netten Restaurant miteinem guten Essen und dazu ein Craftbeer aus der Region, lecker!

4 Kommentare zu „Um- und Irrwege

  1. Ich warte denn nun einfach Mal darauf, dass euer Buch bei Amazon erscheint. Super Bilder, super geschrieben, schon beim Lesen ergreift einen die Abenteuerlust.

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  2. Liebe Elena, solche Kommentare motivieren uns, trotz der Mühe, die der Blog bedarf weiter zu machen. Vielen Dank und ganz liebe Grüße an Dich, aber auch all die anderen Kollegen, die mich mögen.

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  3. Ich kann den Kommentar von Elena nur unterstützen. Einfach genial, wie lebendig Ihr Eure Reise beschreibt. Bitte weiter so (auch wenn ich verstehen kann, wie anstrengend es manchmal sein mag sich trotz der unzähligen Eindrücke so auszudrücken. Klasse – vorallem auch die Fotografien…

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  4. …gern, und vielen Dank 😊

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