Schon wieder unterwegs

17.12.2019 – 23.12.2019

Entlang des Lago General Carrera, der später in Argentinien Lago Buenos Aires heißt, fahren wir bei Chile Chico über die Grenze (diesmal keine Lebensmittelkontrolle!) nach Los Antiguos. Nach langer Zeit begegnen uns unterwegs wieder viele Guanacos und Nandus. Hier sind die Tankstellen rar, weshalb der Reservekanister zum Einsatz kommen musste.

Eine recht steile Schotterpiste führt uns durch eine Schlucht bis zum „Parque Provincial Cueva de las Manos“. Ein sehr schöner Pfad verläuft am Rande des Cañons mit tollen Ausblicken auf die umgebenden Berge und den Fluss. Die bis zu 9000 Jahre alten Höhlenmalereien wurden zum Weltkulturerbe erklärt und Besichtigungen sind nur mit einer Führung gestattet. Wir haben Glück und mit uns ist eine deutsche Reisegruppe unterwegs, deren Begleiter die spanischen Erklärungen perfekt übersetzt. So erfahren wir, dass die Malereien zu den ältesten menschlichen Zeugnissen in Südamerika gehören.

Auch wenn die Malereien durch Gitter geschützt sind, kann man die Werke sehr gut erkennen. Es sind überwiegend Negativ-Drucke von Handflächen und Darstellungen von Jagdszenen, auch ein Bild von einem bösen Geist, der wohl gebannt werden soll, ist zu sehen. Sehr beeindruckend ist, dass die Farben noch sehr kräftig und alle Zeichnungen recht gut erhalten sind.

Auf einem Felsvorsprung entdecken wir ein Chinchillón, welches neugierig zu uns herunter blickt.

Nächster Stopp ist El Chaltén, ein El Dorado für Wanderer mit zahlreichen Wandertouren rund um das Fitz-Roy-Bergmassiv. Schon auf dem Weg dorthin, entlang des Lago Viedma, bieten sich fantastische Ausblicke. Wie fast immer ist es wolkenverhangen, aber wir können doch einen großen Teil der beeindruckenden spitzen Granitnadeln erkennen.

In der Nacht ist es sehr stürmisch und wir werden in der Kabine wie auf hoher See umhergeschaukelt. Am nächsten Morgen regnet es heftig, es weht immer noch ein starker Wind und die Wolken sind fast bis ins Tal gewandert. Wir beschließen daher, die geplanten Wanderungen zu streichen und fahren weiter zum nächsten Highlight, dem Gletscher Perito Moreno. 

Wir übernachten in El Calafate, am nächsten Tag sind es noch ca. 80 Kilometer bis zum Parque Nacional Los Glaciares, in dem der berühmte Gletscher liegt. Der Eintritt beträgt 800 Pesos pro Person. Leider ist es nicht gestattet, mit unserer Kabine im Park zu übernachten.

Wir werden auf einen Parkplatz etwas oberhalb geleitet und mit einen Kleinbus (kostenloser Transfer) zum Gletscher gefahren. Auf gut ausgebauten Stegen kann man entlang des Gletschers wandern und den Ausblick auf die gigantische, 60 – 100 m hohe und 5 Kilometer breite Eiswand, die sich in den Lago Argentino schiebt. Der Perito Moreno ist auf Grund der speziellen Wetterverhältnisse einer der wenigen wachsenden Gletscher weltweit. Er fließt schneller nach, als er am Ende der Gletscherzunge abtaut und schnürt dabei alle paar Jahre einen Teil des Lago Argentino ab. Der sich dadurch aufbauende Druck auf die vom Gletscher gebildete Staumauer erhöht sich enorm und sie wird mit einer gewaltigen Explosion weggesprengt. Wir konnten nicht genau erkennen, in welchem Stadium sich der Gletscher gerade befindet- die Engstelle war jedenfalls sehr schmal, entweder kurz vor dem Verschluss oder kurz danach…Der Perito Moreno ist Teil des patogonischen Inlandeisfeldes, abgesehen von den Polregionen, die größte zusammenhängende Eismasse der Erde (22 000 km2).

Wir bestaunen das Farbspiel des sonnenbeschienen Eises und immer mal wieder bricht mit ohrenbetäubendem Krach ein Stück vom Gletscher ab und stürzt ins Wasser. Mir fehlen die Worte, diesen Anblick angemessen zu beschreiben, seht selbst:

2 Kommentare zu „Schon wieder unterwegs

  1. Hallo Ihr beiden, wieder sehr beeindruckende Bilder von Eurer Reise. Besonders angetan haben es mir die Höhlenmalereien und die Bilder und das Video vom Gletscher. Einmalig. Weiterhin gute Fahrt und tolle Eindrücke
    Leonie

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  2. Immer wieder fantastische Bilder und einfach toll. Euch wunderschöne Weihnachten, mal ganz anders…

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