Alberta

16.09.22 – 19.09.22

Da es strikt verboten ist, im Nationalpark frei zu campen, steuern wir den Campingplatz in Lake Louise an. Schon an der Zufahrt ist zu lesen, dass leider alle Plätze besetzt sind. Da wir nicht auf Strom und Wasser angewiesen sind, versuchen wir es trotzdem. Und tatsächlich bekommen wir einen Platz auf dem für Zelte vorgesehenen Teil, auch weil unser Sleipnir schön kurz ist. Das gesamte Areal für die Zelte ist mit einem elektrischen Zaun umgeben, da es viele Bären in der Gegend gibt. Wir werden eindringlich darauf hingewiesen, keine Lebensmittel oder Abfälle außerhalb des Autos zu lagern. Für die Zeltenden gibt es extra abschließbare Bearsafe Foodboxes. Da nicht gewährleistet wird, dass sich die Bären immer von dem Elektrozaun abhalten lassen, soll man trotzdem immer wachsam sein und Bearspray dabei haben.

Da es an den beiden berühmten Seen in der Nähe: Lake Louise und Lake Moraine kaum möglich ist, einen Parkplatz zu bekommen, buchen wir einen Shuttle Bus, der alle 30 Minuten von vom Park and Ride Parkplatz aus zum Lake Moraine und Lake Louise fährt.

Wie erwartet ist der Andrang ziemlich groß, aber wir müssen nicht lange warten und in ca. 20 Minuten sind wir am Lake Moraine. Wow, der See ist tatsächlich genau so unglaublich smaragdgrün, wie man es von den Bildern kennt. Umgeben von gleich mehreren 3000-ern – ein wirklich malerisches Panorama.

Es gibt ein paar Wanderwege und die Menschenansammlungen verteilen sich doch ganz gut. Wir wollen ein Stück den Berg hinauf laufen und warten auf 2 weitere Wanderer, da man nur in Gruppen zu viert laufen soll. Da ich natürlich nicht mithalten kann, fallen wir schnell zurück, aber Walter hat die Hupe und das Bärenspray dabei, kann nix passieren. Es geht steil bergan und durch dichten Wald, so dass wir nach einer halben Stunde schon wieder kehrt machen. Der Blick von oben auf den See, den wir erwartet haben, ist mangels Durchblick gar nicht möglich.

So spazieren wir am Seeufer entlang und genießen von unten die Aussicht. Es gibt einen sündhaft teuren Kanuverleih und viele Leute nehmen die Gelegenheit wahr, in traumhafter Kulisse umher zu paddeln. 

Wir genehmigen uns einen Snack auf der Terrasse des Hotels und beobachten einen besonders hübschen Vogel, einen Diamanthäher, der die die Krumen aufpickt.

Mit dem Shuttle geht es weiter zum Lake Louise. Auch hier wieder die gleiche überirdische Farbe des Sees vor imposanter Bergkulisse, die sich im See spiegelt – sehr, sehr schön!

Am Rand des Sees liegt das 1890 erbaute luxuriöse Fairmont Chateau Hotel, der Zugang ist jedoch nur für Gäste gestattet.

Ich habe Probleme mit meinem Knie und kann nicht mehr weit laufen. Den Aufstieg zum berühmten Lake Agnes Teahouse, wo der Tee mit Gletscherwasser aufgegossen wird, schaffe ich heute leider nicht – aber vielleicht beim nächsten Mal! Daher setzen wir uns gemütlich auf eine Bank und schauen dem Treiben zu. Pärchen, Gruppen und auch einzelne Personen posieren am Boardwalk vor dem See mit häufig fast professionell einstudierter Mimik und Gestik. 

Gegen Abend fahren wir zurück zum Campingplatz, aber diesmal ist auch kein Zeltplatz mehr frei für uns. Deshalb müssen wir auf den „Overflow“ Campingplatz ausweichen, ein eingezäunter Schotterplatz mit einem Plumsklo. Es kostet 11,50 CAD, aber wir sind froh, überhaupt noch einen Platz gefunden zu haben.

Am nächsten Tag geht es weiter den Icefields Parkway Richtung Jasper entlang, eine der Traumstraßen Kanadas.

In der letzten Woche gab es viele Waldbrände in der Gegend und die Campingplätze im Jasper Nationalpark waren geschlossen und auch ein Stück der Straße war gesperrt. Wie wir erfahren, ist die Straße nun wieder ganz befahrbar und einige Campingplätze haben auch wieder geöffnet.

Auf dem Bow Summit Pass in 2088 m Höhe biegen wir kurz ab und laufen ein Stück zum Peyto Lake Viewpoint. Es sind nur 1,5 km, aber der steile Anstieg macht meinem Knie wieder zu schaffen. Wir werden mit einer herrlichen Aussicht auf den Peyto Lake belohnt, wie die Seen zuvor ist auch dieser ein Gletschersee mit smaragdgrünem Wasser.

Hier gibt es auch mal eine schöne Erklärung, woher die Farbe kommt:

Es geht entlang der imposanten, meist über 3000 m hohen Berge, immer mal wieder kommt ein Gletscher in Sicht, der Schnee malt Muster ins Gestein, schroffe Hänge fallen steil ins Tal hinab, in dem sich der Athabasca River malerisch hindurch mäandert.

Vom Sunwapta Pass auf 2035 m Höhe hat man einen tollen Blick ins Tal und auf die Berge.

Am Columbia Icefield Center legen wir eine Pause ein, lassen uns im Restaurant verwöhnen und genießen die Sonne auf der Terrasse mit Blick auf den Athabasca und den Dome Gletscher.

Das Columbia Icefield, welches sich um dem Snow Dome in 3451 m Höhe erstreckt, speist drei verschiedene Flusssysteme: Eines davon fließt zum Arktischen Ozean (MacKenzie River), eines zum Atlantik (Churchill River) und eines zum Pazifik (Columbia River). Bis auf den letzteren haben wir die Mündungen der beiden anderen großen Flüsse bereist. Ist schon ein irres Gefühl – einen Fluss sozusagen von der Quelle bis zur Mündung ein Stück weit  begleitet zu haben.

Den Touristen wird einiges geboten: Man kann sich mit speziellen Bussen auf den Gletscher fahren lassen, Gletscherwanderungen buchen oder auf einem speziellen „Glacier Skywalk“ auf einem mit gläsernem Fussboden versehenen Weg der über den 280 m tiefen Abgrund hinausragt, spazieren. Vor allem letzteres ist absolut nix für meine schwachen Nerven. Auch die anderen Angebote lösen keine Begeisterung bei uns aus und wir faulenzen noch ein bisschen

Wohnmobile dürfen auf dem eigens dafür vorgesehenen Parkplatz für eine geringe Gebühr in der 1. Etage übernachten. Abends ist nicht mehr viel los und wir erfreuen uns am Sonnenuntergang mit Blick auf den Athabasca Gletscher.

Morgens fahren wir die restliche Strecke auf dem Icefields Parkway mit weiteren Highlights: Sunwapta Falls 

Goats and Glacier Lookout – Die angekündigten Bergziegen haben sich nicht gezeigt, ein Streifenhörnchen ist ein würdiger Ersatz.

Athabasca Falls – Rund um den Wasserfall ist ein weitläufiges Areal mit befestigten und gut gesicherten Wanderwegen angelegt, um den Wasserfall aus allen Perspektiven zu bewundern.

Wir sind schon spät dran, der Pass für den Nationalpark ist immer nur bis 16:00 Uhr gültig. Da wir nicht noch für einen weiteren Tag bezahlen wollen und auch noch einen Platz für die Nacht brauchen, verzichten wir auf die Fahrt mit der Seilbahn auf den Whistler und verschieben das aufs nächste Mal.

3 Kommentare zu „Alberta

  1. Es ist vermutlich unmöglich einen schönsten Ort oder ein schönstes Erlebnis zu benennen. Aber die Bilder sind immer gewaltiger und die Ausblicke immer weiter geworden während Eurer Reise. Es ist grandios mit anzusehen. Wundervoll. Danke!

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  2. Hallo Ihr beiden,
    tolle Bilder habt ihr wieder geschossen! Das mit dem Knie ist natürlich Mist :-(, wir wünschen gute Besserung aus Argentinien!!
    LG Rainer und Dunja

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  3. Hallo Ihr beiden,
    tolle Bilder habt ihr wieder geschossen! Das mit dem Knie ist natürlich Mist :-(, wir wünschen gute Besserung aus Argentinien!!
    LG Rainer und Dunja

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